Donnerstag, 1. Dezember 2011
Deutsches Notopfer für chinesische Solarfarmer
Es rumort in Deutschland: die hoch gejazzte deutsche Solarbranche erfüllt offenbar nicht mehr die in sie gesteckten industriepolitischen Erwartungen. Ihre Marginalisierung durch die chinesische Konkurrenz steht kurz bevor.
Die mit Notopfern, Wasser- und Kohlepfennigen wohl vertrauten Deutschen verfügen über reichlich Erfahrung darin, gutes Geld dem schlechten hinterher zu werfen. Aber was soll’s: hat nicht jeder von uns schließlich einen Verwandten in Berlin, eine Oma vom Bauernhof oder einen Kumpel unter Tage? Und selbst den Soli geben wir von Herzen.
Dass nun aber die überhöhten Strompreise in Deutschland vor allem chinesischen Ex-Reisbauern den Sprung in den industriellen Sektor ermöglichen soll, das missfällt uns mehr und mehr.
Dabei war unser Land doch perfekt aufgestellt mit den unternehmerischen Assen von Solarworld und Co. Dass die Produktion von simplen elektronischen Bauteilen im Hochlohnland Deutschland nicht wirklich fliegen würde, war nach menschlichem Ermessen nicht abzusehen. Eine Rolle haben sicherlich auch die Umweltstandards hierzulande gespielt, die das Einleiten von Produktionsabfällen in Wasser, Boden und Luft unerfreulich erschweren.
Aber was wollen wir denn? Die Subventionierung erneuerbarer Energien ist initial kein industriepolitisches Projekt gewesen, sondern ein energiepolitisches. Ziel war es, die Entwicklung und Produktion konkurrenzfähiger Solarzellen, Windräder, Speichersysteme usw. zu stimulieren. Das scheint geklappt zu haben. Wir sollten uns freuen!

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